Unsere Fütterungs-Odyssee

Von Hungerhaltung über Heu ad libitum und engmaschige Heunetze bis zur zeitgesteuerten Fütterung – wir haben vieles ausprobiert. Erst die zeitgesteuerte Fütterung brachte den Durchbruch und spürbare Verbesserungen bei unseren Pferden.

Unser Wallach litt jahrelang an hartnäckigen Stoffwechselproblemen:

  • Schwitzattacken
  • Starker Körpergeruch
  • Dauerhafte Blähungen
  • Weiche, druckempfindliche Hufsohlen

Ob zu wenig oder zu viel Heu, lange Fresspausen oder die Bedingungen im jeweiligen Pensionsstall die Ursache waren, konnten wir nie sicher klären. Wir kauften ihn ahnungslos – laut Ankaufsuntersuchung "gesund" – doch die Symptome begleiteten uns von Anfang an.

Selbst bei exakt abgewogenem Heu in engmaschigen Netzen waren teure Naturheilmittelkuren nötig, um Hautprobleme zeitweise in den Griff zu bekommen. Hufqualität und Wohlbefinden blieben schlecht. Tierärzte waren ratlos; Blut- und Hauttests brachten nur Rechnungen. Während andere Pferdebesitzer beschwichtigten, schubberte unser Wallach unter allgemeiner Belustigung ganze Metallraufen durch die Gegend.

Erst mit der zeitgesteuerten Fütterung verschwanden die Probleme vollständig:

  • Harte Hufe, Barhuf auf jedem Untergrund
  • Keine Blähungen, kein Schwitzen, kein unangenehmer Geruch mehr

Kommt es doch einmal zu Schwitzattacken, reicht es aus, die Fütterungszeiten minimal zu kürzen.

Diese Erfahrung hat uns gelehrt: Ohne passende Fütterung kann selbst der beste Hufbearbeiter keine optimalen Ergebnisse erzielen. Gesunde Hufe entstehen von innen – wir sehen das bei allen vier Isländern, unabhängig vom Alter.

Auch bei unserer Stute hinterließ falsche Fütterung schwere Spuren:
Vor Jahren wurde sie im Pensionsstall zu dick, zeigte erste Anzeichen von Hufrehe mit verformten Hufen und deutlicher Fühligkeit.

Unsere Bedenken wurden damals abgetan: "Kein Speckhals, also keine Rehe", "Das Gras wächst halt" – kurzum: Schicksal.
Verzweifelt versuchten wir, mit täglichen 10-Kilometer-Schrittausritten gegenzusteuern – ohne Erfolg.
Die Erkenntnis: Man kann zu viel Futter nicht einfach wegtrainieren.

Angesichts des sich verschlechternden Gesundheitszustands mussten wir handeln. Kurzentschlossen holten wir unsere Pferde nach Hause, improvisierten einen Paddocktrail ums Haus und pachteten eine kleine Wiese für kontrollierten Weidegang. Die Eigenhaltung war abenteuerlich und anfangs überwältigend. Doch wir wollten unsere Pferde nie wieder den Fütterungspraktiken fremder Stallbetreiber ausliefern.

Bei unserer Stute dauerte es nach der Fütterungsumstellung auf viele kleine Heuportionen, intensiver Hufpflege und mehreren Tierarztbesuchen ganze 1,5 Jahre, bis sie wieder gesunde, normal geformte Hufe hatte und auch insgesamt körperlich belastbar war.
Erschreckend: Nur sechs Monate falsche Fütterung reichten aus, um ein junges Pferd für 18 Monate aus der Bahn zu werfen.